Daß ich mit Werbespots von heute oft hadere, habe ich hier in meinen Texten ja schon mehrfach erwähnt.
Spots, die suggerieren, daß Menschen mit Kaufkraft ausschließlich jung und attraktiv sind – Spots, an deren Ende man immer noch nicht (oder nicht mehr) weiß, wofür überhaupt geworben wird – Spots für Rasierwasser, die so blöde sind, daß man sich schämen müßte, das Wässerchen zu kaufen – Spots, in denen alternde, blasenschwache Damen für ein Hygieneprodukt schwärmen, das sie dermaßen überzeugt, daß sie sogar Kleidung in der Farbgebung der Einlagenverpackung tragen – Spots mit mageren, langbeinigen, mürrisch dreinblickenden Models, deren Gesichtsausdruck womöglich dem Geruch des Parfums zuzuschreiben ist, für das sie werben – Spots, in denen Kinder die Häuser anderer Leute abfackeln und damit ihrem Vater nur ein müdes Schulterzucken entlocken, weil der selbstverständlich bei Haus- und Hofassekuranz Dümmlinger (Abb. ähnlich) versichert ist, die den ganzen Schaden ohne lästige Rückfragen übernimmt usw. usf.
Der Beispiele sind gar viele, und ich komm‘ da aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus!
Und in all diesem Werbewust hörte ich vor ein paar Minuten so im Hintergrund die Tonspur einer Werbung, die endlich, endlich mal einen wirklich guten Grund genannt hat, wieso ich das Produkt, das sie anpreist, kaufen sollte! „Ohne Halsschmerzen ist es einfach schöner!“ Wenn das mal kein gutes Verkaufsargument ist! Dieses Argument ist so schlagkräftig und unwiderlegbar, daß es mitreißt, berührt, einem warm ums Herz werden läßt und auch vor allem in seiner Schlichtheit überzeugt.
Dumm nur, daß ich grad nicht richtig hingehört habe, wie das Mittel heißt.