Ich hab‘ ja schon wieder ‘nen dicken Hals wegen einer Werbung, die blöder nicht geht!
Es geht um einen Spot, in dem ein kleines Mädchen sich anschickt, mit ihrer Seifenkiste einen Feldweg runterzufahren. Eigentlich finde ich den Ansatz ganz charmant, da man Kinder in Seifenkisten heute ja kaum noch antrifft.
Die liebende Mutti ist allerdings zufällig gar nicht weit, sie arbeitet vergnügt in der Wiese (was auch immer sie dort treibt, keine Ahnung!) und lächelt beseelt zu ihrer Tochter hinüber.
Das Mädchen fährt schließlich los, und ihr Hund rennt fröhlich neben der Seifenkiste her. Auf einmal – pardautz! – bricht an der Kiste hinten ein Rad ab, und das Gefährt dümpelt vom Weg herunter in die Wiese. Dem Kinde ist natürlich nichts passiert, denn die Werbetreibenden haben sehr genau drauf geachtet, daß es ein hinteres Rad ist, was da abbricht, was ja die Sache deutlich gegenüber einem Radverlust an der vorderen Achse entschärft.
Aber das Mädel ist natürlich tief enttäuscht, weil sie ihre Fahrt nicht hat zu Ende bringen können.
Und nu küttet: die Mutter unterbricht selbstverständlich SOFORT ihre Arbeit, eilt herbei und tröstet das traurige Kind. Aber der Realitätsferne ist damit noch nicht genug – nein! Mütterlein hat natürlich auch noch einen Landliebe-Sahnepudding in der Schürzentasche, den sie dem Mädchen als Trostpflaster in die Hand drückt!
Wer von uns kennte das nicht auch! Mama ist immer zur Stelle und hat bei der Feld- und Wiesenarbeit ein Kinder-Pingui, einen Becher Joghurt oder ein Schälchen Obstsalat in der Handtasche, um uns bei Bedarf mit den nötigen Troststoffen und/oder Vitaminen zu versorgen. Nein, was für ein Schwachsinn!
Daß Mutti gerade zufällig in der selben Wiese Blumen pflückt, in die ihre Tochter ihr Seifenkistenwrack steuert, mag ja noch angehen. Aber bitte doch! Daß sie auch noch einen Puddingbecher aus – ja, woher eigentlich? – zaubert, ist der Blödheit doch echt zu viel!
Ich könnte mir durchaus andere Szenarien vorstellen, in denen eine Mutter ihrem Kind mit einem Sahnepudding eine Freude macht. In meinem Kopf spielen dabei aber sonderbarerweise ein Kühlschrank, ein Löffel und eine gemütliche Stube eine Rolle.