Dieser Tage habe ich mal wieder die Häkelnadel ausgepackt.
Seit Monaten schleiche ich nämlich um die Anleitung für einen bestimmten Pullover herum, der mir super gut gefällt, bei dem ich aber nicht so recht sicher bin bzw. war, ob ich den hinkriege.
Aber nachdem ich immer mehr Fotos von fertigen solchen Pullovern im Internet sehe, gehe ich davon aus, daß es zu schaffen sein müßte.
Also bin ich die Sache jetzt doch angegangen, und habe, wie man das eben so macht, zunächst eine Maschenprobe angefertigt, anhand derer ich mir die für meine Größe benötigte Maschenzahl errechnet habe. Dann fing ich mit dem Pulloverhäkeln an.
Schon nach wenigen Reihen fiel mir auf, daß ich die Luftmaschenkette, also den Anschlag sozusagen, mit viel zu kleinen Luftmäschelchen gehäkelt hatte, denn diese Luftmaschenkette war viel enger als die daraufgehäkelten Reihen, so daß das Häkelstück sich schnell zu bauschen begann, wie wenn ich in den ersten beiden Reihen 6-7 Maschen zugenommen hätte. Das gefiel mir natürlich nicht, aber aufziehen wollte ich die bereits geleistete Arbeit halt auch nicht.
Nach der 20. Reihe allerdings bemerkte ich, daß mir das Teil viel zu weit geraten würde, denn irgendwie waren die Stäbchen dann doch viel größer, höher, breiter als in der anfangs angefertigten Maschenprobe. Deshalb habe ich die Sache dann doch wieder aufgezogen, das Garn ordentlich auf einen Kochlöffelstiel aufgewickelt und beiseite gelegt.
Mit neuem Elan ging ich dann daran, meine Häkelarbeit erneut in Angriff zu nehmen. Diesmal allerdings mit deutlich lockerer gehäkeltem/r Anschlag/Luftmaschenkette, damit wenigstens das mit dem Bauschen nicht wieder passiert.
Momentan habe ich den Eindruck, als könnte der Pullover jetzt die richtige Weite erhalten. Was mich allerdings stutzig macht, ist, daß ich bei Verwendung eines gleich starken Garns und gleich starker Häkelnadel wie angegeben nur 4 Maschen mehr brauche, als in der Anleitung für Konfektionsgröße 36/38 kalkuliert sind. Von Kleidergröße 36/38 bin ich schon 30 Jahre entfernt (und durchaus auch ebensoviele Kilos); wie das mit der Maschenzahl passen kann, ist mir also ein Rätsel. Denn wenn ich mir die paar Reihen, die ich bisher jetzt neu gehäkelt habe, anschaue, dann erscheinen die mir nicht wesentlich lockerer gearbeitet als der „Musterpulli“ der Dame, die ihn entworfen hat.
Ach, im Grunde kann es mir ja egal sein. Wenn das gute Stück nachher gut sitzt, kann ich dann wenigstens mit gutem Gewissen behaupten, ihn in Größe 38 zu tragen.