Wenn die CDU in Heidelberg Wahlplakatierungsarbeiten in Auftrag gibt, und die Firma, die das tun soll, sich Stellwände aus dem Saarland borgen muß, weil sie selbst nicht mehr genügend hat, dann ist daran ja erst mal nichts Außergewöhnliches.
Wenn auf den geborgten Stellwänden aber dann Anke Rehlinger abgebildet ist, die in Heidelberg weder zur Wahl steht, noch der CDU angehört, sondern der SPD, dann wird’s komisch. Die fragliche Abbildung war ein Überbleibsel der Landtagswahlen im Saarland, die im März bereits stattgefunden hatten. Überklebt mit den aktuellen Bundestagswahlplakaten der CDU waren sie deswegen noch nicht, weil die Plakate noch nicht geliefert worden waren. Und so hat die beauftragte Firma einfach die vermeintlich „leeren“ Stellwände schon mal ohne die Plakate hingestellt.
Das ist so lächerlich, daß es schon wieder Stoff für eine schlechte Vorabendserie sein könnte. Und die CDU kann dabei nur dankbar sein, daß die großen Stellwände vorher von der SPD genutzt worden waren und nicht z. B. von NPD oder AfD.
Wenn ich da der Auftraggeber gewesen wäre, dann hätte ich mal hübsch von der Rechnung was abgezogen, die mein Auftragnehmer mir zu stellen gedacht hätte. Wenn auf den Stellwänden wenigstens… sagen wir mal… Werbung für einen Schokoriegel oder Unterwäsche aufgeklebt gewesen wäre, dann wäre das alles ja in Ordnung gegangen. Aber ausgerechnet Plakate vom direktesten politischen Konkurrenten, das geht ja gar nicht!
Obwohl: Anke Rehlinger hat ja die Wahl im Saarland seinerzeit verloren. Als kleiner Seitenhieb auf die Prognosen, die momentan für die SPD für die Bundestagswahl so im Raum stehen, könnte die CDU das ja auch umwidmen und drüberpinseln: „Nehmt Euch ein Beispiel! Seid wieder genau so erfolgreich wie im März!“