„Ausgehungert und ohne Berührung kniete die Frau nieder, als sie zögerte, näher zu kommen.“
Das steht heute über einem „Bericht“ in Facebook.
So, nun lesen wir diesen Satz nochmal und leiten her, wer hier was tut:
Die Frau ist ausgehungert. Sie kniet ohne Berührung nieder. Und sie tut das, als sie zögert, näher zu kommen.
Aha.
Hä?
Wissen Sie jetzt, worum es in dem Text geht? Ich sage es Ihnen.
Ausgehungert ist in der Tat nicht die Frau, sondern ein Hund. Und es ist dieser Hund, der in vielen Jahren keine liebevolle Berührung erfahren durfte. Und es ist ebenfalls der Hund, der nicht so recht näherkommen will. Das einzige, was in diesem Kontext wirklich die Frau tut, ist das Niederknien.
Solchen Stuß lese ich auf Facebook immer wieder. Und ich frage mich, wie es den Leuten gelingt, dieses „Deutsch“ zu verstehen. Denn irgendwelche Leute verstehen immer irgendwie genug, um unter solche Berichte ihre Kommentare zu schreiben. Aber vermutlich können sie das auch nur deshalb, weil sie den Text einfach ausblenden und sich allein von den Bildern der sich in elendem Zustand befindlichen Hunde leiten lassen.
Im Vertrauen darauf, daß doch mehr Leute in der Lage sind, einen Satz geradeaus zu formulieren, als diese Machwerke den Anschein erwecken, gehe ich davon aus, daß diese Texte alle durch ein Programm übersetzt worden sind. Denn die Berichte kommen allesamt aus osteuropäischen oder amerikanischen Ländern.
Aber Leute – so geht das doch nicht! Ist das Sprachgefühl der Deutschen nicht schon genug ins Wanken geraten? Viel zu viele können nicht mehr recht lesen und schreiben! Und wie soll sich die Lage verbessern, wenn wir immer wieder mit solchem Mistzeug gefüttert werden?
Ich sehe schwarz für uns.