Frau Schletterer singt nicht mehr

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Ap
Nur drei Zutaten!
20.04.2022 08:03

Kennen Sie die auch? Diese Rezepte „aus nur drei Zutaten“? Es gibt sie. Aber manche Leute haben im Rechnen in der ersten Klasse offenbar schon eine Bildungslücke entstehen lassen, die sie bis ins Erwachsenenalter nicht zu schließen in der Lage waren.
Ich fang‘ mal an: Brot von Jamie Oliver – Wasser, Hefe, Mehl, Salz. Quarkfächer (süßes Gebäckstück) – Mehl, Butter, Quark, Vanillezucker, Zimtzucker. Haselnußkuchen – Eier, Zucker, Haselnüsse, Kuchenglasur.
Brauchen Sie noch weitere Beispiele? Ich finde die sicher in Sekundenschnelle.
Ich weiß nicht, was die Verfasser sich beim Verfassen dieser Rezepte und vor allem bei der Behauptung, sie benötigten nur drei Zutaten, gedacht haben. Glauben die Leute denn, dann würden diese Rezepte irgendwie attraktiver? Ob ich nun drei oder vier oder fünf Zutaten zusammenrühre, macht doch an der Schwierigkeit der Herstellung der Speise keinen Unterschied. Aber ich, ich denke schon mal drüber nach, ob ich einem Rezept von einem Menschen, der drei nicht von fünf unterscheiden kann, über den Weg traue. Welche Vorstellung hat so jemand von einem gelungenen Kuchen? Deckt sie sich mit meiner? Kann jemand, der nicht zählen kann, ein guter Kuchenbäcker sein? Ich vermute, ja. Aber ich ärgere mich trotzdem über solche völlig unnötig falsch deklarierte Rezepte so sehr, daß ich geneigt bin, eher nach dem Rezept für die „Buttercremetorte à la Marie Antoinette“ zu greifen, dessen Beschreibung in fünf Unterkapitel geteilt ist: „Für den Schokobiskuit“, „Für das Beerenkompott“, „Für die Mascarponecreme“, „Für die Buttercreme“, „Sonstiges…“. Denn allein das Zusammentragen der Zutaten für die einzelnen Komponenten erschöpft mich so, daß ich ganz schnell meine Verärgerung über ein 3-Zutaten-Rezept mit 5 Zutaten vergessen kann.

 

Kunst oder nicht?

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