Frau Schletterer singt nicht mehr

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Au
Musik, Musik...
28.08.2023 08:10

Spielen Sie ein Instrument? Oder singen Sie? Und wenn: tun Sie es mit einem gewissen Ehrgeiz oder großer Leidenschaft?
Dann sind Sie doch ganz bestimmt auch besonders aufmerksam, wenn ein Profi mit „Ihrem“ Instrument oder singend auftritt und die Zuhörer mit seiner Musik verzaubert.
Was mich angeht, ich bin ja bei Gitarre oder Klavier schon beeindruckt, wenn jemand den Flohwalzer hinkriegt, weil ich selbst überhaupt nicht in der Lage bin, mehrere Stimmen übereinander gleichzeitig zu erfassen, geschweige denn gleichzeitig zum Klingen zu bringen. Und wenn dann noch der Baßschlüssel im Spiel ist, ohnehin nicht.
Aber natürlich höre ich den Unterschied zwischen einem Schüler, der ein oder zwei Jahre Gitarre oder Klavier gelernt hat und das mit der Vielstimmigkeit schon ein Stück weit verinnerlicht hat, und einem professionellen Musiker, der mich selbstverständlich auf ganz anderem Niveau beeindruckt.
Aber wenn ich eine(n) Musiker(in) höre, der/die z. B. beruflich klassisch singt oder Block- oder Querflöte spielt, dann bin ich ganz schnell in einer Stimmung, nie wieder den Mund aufmachen oder eine Flöte in die Hand nehmen zu wollen. Denn das Zuhören kann zwar beglücken, weil die Musik, die Kunst beeindruckt, und ich sie gern höre, aber das kann auch ganz schön deprimieren. Denn wenn jemand das kann, dann kann das ja nur ein Wunder sein, das der Himmel diesem Menschen zuteil werden ließ.
Natürlich ist es das nicht. Dahinter steckt auch immens viel Arbeit, nicht nur Talent oder eine Gabe Gottes.
Ich bin nirsenirsenirse… Jahre alt, aus mir wird in keiner musikalischen Kunst mehr mehr, als ich jetzt bin, denn ich hab‘ ja all die Jahrzehnte das bißchen Talent, das ich habe, nicht gerade in allzu viel Üben gebettet. Wenn es schwierig oder auch nur ein bißchen mühsam wurde, hab‘ ich meine Flöten immer gleich aus der Hand gelegt. Einzig beim Singen bin ich drangeblieben, denn da habe ich mit den wenigsten Mühen das meiste erreicht. Ganz lang habe ich als Jugendliche davon geträumt, Sängerin zu werden. Aber selbst das hobbymäßige Singen ist für mich leider passé, seit meine Stimme einen Knacks ungeklärter Ursache bekommen hat. Gut also im Grunde, daß aus meinem Traum nix geworden ist…
Den Profimusikern ist ihr Können – wie gesagt – nicht einfach nur so in die Kinderwiege gelegt worden. Die jahrelange, harte Arbeit ist das eine. Aber ganz oft ist sie auch begleitet von einigen Entbehrungen und Verzichten. Hätte ich das gewollt? Vermutlich nicht.
Also sollte ich wohl damit im Reinen sein, daß meine musikalischen Künste sich auf einem eher bescheidenen Niveau bewegen. Denn es gibt doch ein paar Menschen, die sich freuen, wenn ich spiele. Das ist doch auch viel wert.

 

Alles lecker, oder was?
Gänseliesel

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