Was man aus der Wikipedia nicht alles lernen kann!...
Oder wußten Sie, daß es Pläne gab, Luther zu ermorden?
Dochdoch, in der Region Dithmarschen hatten einige reiche Herren Gelder gesammelt, um ein Attentat auf Luther zu finanzieren. Das Ganze sollte die Reformation verhindern. Wie wir wissen, kam es aber nicht dazu. Denn…
…der Mann, den man für den Mord engagiert hatte, reiste zwar wohl nach Wittenberg, aber er hat Luther nicht umgebracht, sondern hat sich vielmehr von ihm überzeugen und bekehren lassen. Und als er wieder zurück in seiner Heimatgemeinde war, hat er kurzerhand von seiner Gage eine Glocke für die örtliche Kirche gespendet.
Ich möchte mal behaupten, ein hauptberuflicher Killer war der Herr nicht (wenn es diesen „Berufsstand“ damals überhaupt schon gab), sonst hätte er da weniger Skrupel gehabt – und das sollte uns allen eine Lehre sein, daß eben doch nicht jeder für Geld alles macht.
Wie ein treuer Papstanhänger – und in diesem Fall ja sogar mehrere – überhaupt einen Mord in Erwägung ziehen kann, ist mir eh schleierhaft. Denn eine grundsätzliche Gottesfurcht darf man da doch hoffentlich unterstellen, und die sollte ja mit einer gewissen Affinität zu den zehn Geboten einhergehen – in diesem Kontext besonders zum fünften. Aber wir wissen ja, wie schwer Menschen sich mit diesen Geboten tun. Selbst Päpste brachen ja gern mal das sechste Gebot.
Nun, immerhin haben die hohen Herren, die da Geld gesammelt hatten, so weit gedacht, den Mord nicht selbst ausführen zu wollen, sondern haben einen Mörder gedungen. So konnten sie sich im Grunde "guten" Gewissens selbst versichern, das fünfte Gebot nicht verletzt zu haben.
Aber es ging ja offenbar schon damals nicht wirklich um die wahre und echte Gottesfurcht, sondern – wie so oft – um Macht. Da ging sicherlich eine gehörige Portion Angst um die eigene Stellung und Position um bei den hohen Herren, die da Geld sammelten. Denn ganz gewiß waren darunter auch Geistliche. Frömmigkeit und Nächstenliebe gehörten damals aber ganz offenkundig nicht zur Kernkompetenz dieses Berufsstandes.