Gerade las ich einen Bericht im „stern“, der sich damit befaßt, ob der Umstand, daß in manchen Familien mehr Mädchen bzw. Jungen geboren werden, evtl. in den Genen verankert liegt.
Es gebe, so der Text, ja von früher her Annahmen wie diese, daß großgewachsene, wohlhabende Menschen eher Jungen bekommen und optisch attraktive Menschen eher Mädchen.
Das träfe aber nicht zu, das ergab wohl eine Studie, die irgendwo gemacht wurde.
Wohlhabend zu sein, liegt sicherlich nicht in den Genen. Wieso dieses Kriterium bei der besagten Überlegung zu genetischen Veranlagungen hin zu Jungs oder Mädchen als Nachkommen überhaupt zitiert wird, ist mir ein Rätsel. Aber auch optische Attraktivität ist ja derart subjektiv, daß man sich fragt, wie jemand je auf die Idee hat kommen können, daß da irgendein Zusammenhang zum Geschlecht der Nachkommen besteht.
Nun gut, der Bericht behauptet als Quintessenz, die Forscher dieser Studie seien zu dem Schluß gekommen, das Geschlecht eines Kindes sei immer zufällig. Es gäbe da keinen Zusammenhang zu den Genen – dafür spräche auch, daß die Anzahl Frauen und Männer auf dieser Welt nahezu ausgeglichen sei.
Ganz so ist es aber nun doch nicht. Schon ich habe in der Schule gelernt, daß der Zeitpunkt des Verkehrs, also in Relation zum Zeitpunkt des Eisprungs, durchaus relevant für das Geschlecht des Kindes ist. Und daß es durchaus Männer gibt, deren männliche Spermien nicht schnell genug sind, oder deren weibliche Spermien nicht lange genug leben, um bei der Befruchtung zum Zuge kommen zu können. Daß dieser Umstand keinerlei Erwähnung findet, entsetzt mich. Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß die Forschung vor 40 Jahren derart falsch lag mit ihren Erkenntnissen, und dieses Wissen nur ein vermeintliches war.
Also mittlerweile komme ich zu dem Schluß, daß der Wahlspruch „Lesen bildet!“ an Gültigkeit verliert. Vielmehr sollte es heutzutage lauten „Lesen gefährdet Ihren Verstand!“