Heute ist Freitag.
Das wurde mir sofort nach dem Aufstehen klar, als ich den Kühlschrank öffnete. Bei uns kann man den Wochentag nämlich am Füllstand des Kühlschranks ablesen.
Wir kaufen immer samstags für eine ganze Woche ein. Und zwar immer nur das, was wir in diesen nächsten Tagen brauchen werden. Und wenn wir das dann sukzessive entnehmen, haben wir freitags eben immer einen leeren Kühlschrank.
Wir haben auch so gut wie keine Essensabfälle. Also Essensreste, die wir vom Teller in den Mülleimer schieben. Und das nicht, weil wir uns auch jede noch so große Portion in den Hals stopfen, sondern weil wir unser Essen abwiegen, damit Essensreste gar nicht erst entstehen.
Irgendwann haben wir nämlich gemerkt, daß wir mit deutlich kleineren Portionen ebenso gut auskommen wie mit den größeren, die wir jahrelang zu uns genommen haben (oder halt eben teilweise in den Müll expedierten). Und damit wir (oder besser: ich) nicht immer dicker werden, haben wir damit angefangen, unsere Nudeln, den Reis, die Pommes, das Fleisch etc. abzuwiegen, damit die Portionen nicht schleichend wieder größer werden.
In der Anfangszeit kam mir das immer seltsam vor, und ich fühlte mich wie in einer Diät. (Da muß man ja auch immer mal eindreiviertel Teelöffel Öl und eine 7/18 Tasse Reis abmessen.) Aber man gewöhnt sich so schnell daran, daß wir es jetzt wirklich schon ganz automatisch tun – genau wie wir es mit dem Hundefutter ja auch machen.
Doof ist nur, wenn wir an der Fleischtheke an die Verkäuferin mit dem dicken Hintern geraten. Die schneidet nämlich immer bis zu hundert Gramm mehr vom Braten ab, als man verlangt hat. Und dann schaut sie einen mit treuen Hundeaugen an, als wolle sie sagen, daß 250 g doch niemals für zwei Personen reichen können. Aber inzwischen „wehren“ wir uns und nehmen das zu große Stück nicht um des lieben Friedens Willen einfach so an. Wenn sie dann 80 g wieder abschneiden muß und nicht weiß, was sie hinterher damit anfangen soll, dann lassen wir dieses Problem ihres sein.