Frau Schletterer singt nicht mehr

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Ok
Es tut mir ja sooo leid...
13.10.2024 11:37

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie modern es in letzter Zeit geworden ist, sich öffentlich zu entschuldigen? Wie viele Promis irgendetwas äußern und in den Tagen drauf in denselben Medien, in denen sie Unpassendes gesagt haben, eine wortreiche Entschuldigung für das Gesagte nachschieben?
Die Entschuldigungen kommen natürlich immer erst, nachdem sich öffentliche Empörung breit gemacht hat, und der Sender/die Partei/die Firma, dem/der der Dampfplauderer angehört(e), sich von allen Äußerungen distanziert hat.
Da liest man dann gern Worte wie „Was ich gesagt habe, war gedankenlos, inakzeptabel, geschmacklos, und ich entschuldige mich an aller Form dafür“, und zumindest wenn ich diese Formulierungen so lese, lösen sie bei mir im Grunde noch mehr Verachtung aus, als wenn sich die Person, die Gedanken-, Geschmackloses und Inakzeptables von sich gegeben hat, sich gar nicht erst zu entschuldigen versucht hätte. Denn wenn es dieser Person so selbstverständlich klar ist, daß „man sowas nicht sagt“, warum - zum Donner - hat sie es dann überhaupt geäußert? 
Es kann mir keiner erzählen, daß, wenn ein Fußballer ein regenbogenfarbenes Trikot nicht signiert mit der Begründung „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“, er das nicht genau so meint. Was soll dann jede nachgeschobene Entschuldigung sein oder bewirken? Sollen wir ihm jetzt allen Ernstes glauben, daß er wirklich einsichtig ist und das ja nur so dahergesagt hat? Daß er doch nicht dieses Arschloch ist, als das er sich zu erkennen gegeben hat? Der Schaden für den Verein, dem er angehört, ist damit auf keinen Fall wieder gutzumachen.
Leute, haltet doch einfach das Maul – am besten schon vorher, auf jeden Fall aber spart euch diese überflüssigen Entschuldigungen, die euch eh keiner abkauft!

 

Pro Idee
Blondine Martina Gedeck

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