Bis heute morgen saß ich mit drei Kolleginnen in einem winzigen 4-Personen-Büro. Schon lange hatten wir mit dem kleinen Raum gehadert, und als jetzt mein Umzug anstand und ich erfuhr, in welches neue Büro ich ziehen sollte, freute ich mich. Denn dieses neue Büro ist deutlich größer, und wir werden auch nur zu dritt darin sitzen. Nur ab und zu wird eine vierte Person hier sein, ein externer Mitarbeiter, der eher selten da ist.
Heute morgen war es nun so weit. Die Hausmeister kamen und schafften meinen ganzen Krempel in das andere Zimmer.
Als alles stand, ich mein Frühstück ausgepackt hatte und erste Emails beantwortete, fühlte ich mich spontan sehr wohl, denn ich sitze am Fenster, der Abstand zum nächsten Schreibtisch ist reichlich, und die Sonne scheint heute auch.
Ja, die Sonne scheint heute auch. Und wenn ich aus dem Fenster sehe, schaue ich auf eine hellgelb gestrichene Hauswand, die etwa 2 Meter von mir entfernt ist. Und auf diese Wand scheint die Sonne eben auch.
Haben Sie schon mal 2 Meter vor einer hellgelben Mauer gesessen oder gestanden, auf die die Sonne scheint? Ich kann Ihnen sagen: das blendet ganz schön.
Und was macht man da? Genau: man läßt die Rolläden runter und schaltet damit die Blendung ab. Aber so sitzt man dann halt in einem recht düsteren Raum, in dem man vom schönen Wetter nicht viel hat.
Und während ich mir die Augen das erste Mal rieb, fing im Gebäude nebenan, das gerade komplett umgebaut wird, ein Ghetto-Blaster an, mir dumpfe Basslaute in den Rücken zu umpfen. Umpf, umpf, umpf…
Die haben die Mucke so laut, damit sie auch ja in jedem Raum, in dem sie arbeiten, was davon hören.
Und damit sie auch was davon hören, wenn sie mit dem Schlagbohrer die Wände maltraitieren.
Nun, et is, wie et is, und meine Begeisterung über das neue Zuhause ist merklich gesunken. Am allerersten Tag. Ich kann nur hoffen, daß die Bauarbeiter freitagmittags früh Feierabend haben.
Für die anderen Wochentage muß ich mir was einfallen lassen.