Zur Zeit schüttle ich wiederholt den Kopf über mich selbst.
Gerade läuft ja eine weitere Staffel von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“, ein Format, das anzuschauen mir niemals in den Sinn käme.
Da aber das halbe Internet täglich mit dem gerade aktuellen Stand der Dinge dient, braucht man das auch gar nicht zu tun und weiß trotzdem, wer wann wie was getan oder gelassen hat.
Und an dieser Stelle setzt mein Kopfschütteln ein! Denn lesen muß man diese Informationen nun doch aktiv. Und ich gebe zu: ich mache das! Sie fragen, warum? Ich habe keine Ahnung.
Allerdings bin ich nun bestens darüber informiert, daß Tina York, die wohl die Älteste in der aktuellen Gruppe ist, mit ihrer Art beim Publikum ganz gut ankommt. Vermutlich, weil sie sich gar keine Mühe gibt, diesem Publikum zu gefallen, sondern einfach nur die Tage zählt, bis sie wieder nach Hause kann. Bis dahin ist sie sie selbst, tut und sagt nichts, um damit irgendwen zu beeindrucken, sondern hofft ganz offen, schon vor Ablauf der 2 Wochen vom Publikum heimgeschickt zu werden.
In all den Artikeln liest man immer wieder, daß ihr Gehässigkeit oder Zickigkeit offenbar völlig fremd sind. Sie zeigt Anstand in ihrem Umgang mit den anderen. Ich bin ja überzeugt davon, daß das vor allem damit zu tun hat, daß sie das Alter, in dem man der Welt im Allgemeinen unbedingt gefallen will, längst überwunden und ihre gute Kinderstube nie vergessen hat.
Wobei Letzteres für mich eine Generationssache ist. Menschen in ihrem Alter sind einfach so erzogen, daß sie nicht in der Welt herumpampen und ich-bezogen zu reinen Selbstdarstellungszwecken jeden über den Haufen reden oder beleidigen, der ihren Weg kreuzt. Und da sie nicht durch ein allzu öffentliches Promi-Leben versaut worden ist, führt das möglicherweise nun dazu, daß sie am Ende die Krone gewinnt.
Das gäbe meinem Glauben an die Sehnsucht der Menschheit nach einem anständigen Miteinander wieder ein wenig Auftrieb.